Jeder Mensch, ob behindert oder gesund, schwarz oder weiß, geboren oder ungeboren, besitzt den gleichen Wert und die gleiche Würde. Dies gilt ausnahmslos für jedes menschliche Leben von der Empfängnis an. Lange Zeit hielt man Schwarze für minderwertig und versklavte sie. Im Dritten Reich hielt man Juden, Zigeuner und Behinderte für minderwertig und vergaste sie. Heute entsetzt man sich zurecht über diese Übel, aber dennoch hält man ungeborenes Leben für minderwertig und glaubt, frei darüber verfügen zu dürfen. Da aber jedes Leben gleich viel wert ist, hat nicht ein Mensch das Recht, über das Leben eines anderen Menschen zu entscheiden, ganz gleich, ob dieses schon geboren oder noch im Mutterleib ist. Laut Artikel drei der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hat jeder Mensch ein Recht auf Leben. Dieses Recht ist das fundamentalste, da es alles übrige erst möglich macht. Darf man über das Leben eines anderen verfügen?
Die Bedürfnispyramide von Maslow zeigt, wie man gerecht zwischen verschiedenen Gütern abwägt. Die dargestellten Güter haben verschiedene Wichtigkeitsgrade, wobei das Leben am grundlegendsten ist. Jeder Mensch hat eine solche Bedürfnishierarchie, also sowohl die Mutter als auch das KinWas ist gerecht?
d. Es ist nicht gerecht, etwas aus dem unteren Bereich eines anderen Menschen zu opfern, um sich selbst ein Bedürfnis aus dem oberen Bereich zu erfüllen. Man hat zum Beispiel nicht das Recht, sich selbst zu verwirklichen (Ausbildung, Urlaub, Karriere), wenn dabei seinem Kind das grundlegendste Bedürfnis, nämlich das Leben, verweigert wird. Es dürfen also keine schrägen, sondern nur gerade Linien gezogen werden. Diese Überlegung lässt sich auf alle Abtreibungsgründe anwenden.
Es liegt nicht in der Freiheit der Eltern, ihr Kind abzutreiben, denn die Freiheit des einen Menschen hört dort auf, wo die Freiheit des anderen beginnt. Eine Abtreibung verletzt nicht bloß die Freiheit einer anderen Person, sondern vernichtet sie völlig. Dem Kind wird dabei nicht nur die Freiheit geraubt, sondern auch das Leben, die Grundlage jeder Freiheit.Abtreibung gehört zur Freiheit der Frau!
Abtreibung ist also keine Privatangelegenheit und nicht nur eine Sache der Moral. Sie ist in erster Linie eine Ungerechtigkeit, weil dabei einem unschuldigen, gleichwertigen Menschen das Recht auf Leben verwehrt wird. Es genügt deswegen nicht, Abtreibung abzulehnen, sondern sie muss mit allen Kräften verhindert werden. Zum Vergleich: Ein betrunkener Mann schlägt auf ein Kind ein, das sich nicht helfen kann. Hier reicht es nicht, dagegen zu sein, sondern wir haben als Mitmenschen die Pflicht, dem Kind zu helfen, soweit es möglich ist. Ist Abtreibung nicht 'Privatsache'?
Mann und Frau tragen die Verantwortung für das Kind gemeinsam. Weil die Mutter das Kind in ihrem Leib trägt, versucht sich der Vater oft elegant aus der Affäre zu ziehen, indem er ihr die Entscheidung alleine überlässt. Alleine gelassen zu werden, ist aber genau das, was die Mutter in dieser Situation am wenigsten braucht. Es ist die Pflicht eines Vaters, zu seinem Kind zu stehen, indem er die Mutter mit allen Mitteln unterstützt und bestärkt. Dürfen Männer/Väter mitreden?
Dank der modernen Medizin gibt es diesen Fall heutzutage in Österreich nicht mehr. Das heißt, eine direkte Abtreibung ist nie der einzige Weg, das Leben der Mutter zu retten. Es gibt aber Krankheiten, die nur durch Therapien geheilt werden können, an denen das ungeborene Kind eventuell stirbt, z.B. Chemotherapie bei Krebs oder das Entfernen des Eileiters bei einer Eileiterschwangerschaft. Hier wird der Tod des Kindes nicht beabsichtigt, sondern nur als trauriger Nebeneffekt geduldet. Es ist die Aufgabe der Ärzte, alles mögliche zu tun, um beide Leben zu retten. Was ist, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist?
Im zweiten Weltkrieg wurden Behinderte als „lebensunwert“ betrachtet. Heute sollten wir jedoch aus diesem Irrtum gelernt haben und mehr denn je das gleiche Lebensrecht für Behinderte fordern. Behinderte Kinder sind nicht nur eine Belastung, sondern oft auch eine Bereicherung. Durch ihre offen, fröhliche Art können zur Freude für die ganze Familie werden. Die Eltern und Geschwister lernen Opferbereitschaft und soziales Engagement. Eine Behinderung kann vor der Geburt nur sehr unsicher festgestellt werden. Ein Beispiel: Nicholas Vujicic, *1982 in Australien, kam ohne Arme und Beine zur Welt. In Interviews sagt er, er habe in seinem Leben lange Zeit keine Hoffnung für sich gesehen. Das habe sich erst geändert, als er seine Behinderung als Herausforderung und Auftrag Gottes begriffen habe. Er habe den Sinn seines Lebens schließlich darin gefunden, Menschen von der Liebe Gottes zu berichten und sie darin zu bestärken, ihre Träume zu erfüllen. Vujicics offensiver Umgang mit seiner Behinderung ruft regelmäßig weltweit das Interesse der Medien hervor. Er berichtet, wie er den Alltag bewältigt und Sportarten ausübt, Reisen unternimmt und als Motivationsredner international wahrgenommen wird. Er ist glücklich verheiratet und hat zwei Söhne und zwei Töchter. Musikvideo: https://www.youtube.com/watch?v=-3NL26AaXCY Vortrag auf Deutsch: https://www.youtube.com/watch?v=Kanz5cjpTjY... und wenn das Kind behindert ist?
Eine Vergewaltigung ist unvorstellbar schreckliches Trauma für eine Frau. Wenn nun aus diesem Gewaltakt ein Kind entsteht, kann man menschlich gut nachvollziehen, dass Abtreibung der erste Gedanke ist, aber: Ein Unrecht kann niemals durch ein anderes Unrecht gutgemacht werden. Bestraft werden muss der Täter und nicht das Kind, das am Verbrechen des Vaters keine Schuld trägt. Gerade bei diesem Thema ist es wichtig, auch die Perspektive des Kindes zu beachten: US-Amerikaner Rebecca Kiessling und Ryan Bomberger sind bekannte Vertreter für das Recht auf Leben – und beide durch Vergewaltigung entstanden. ... wenn die Mutter vergewaltigt wurde?
Für die Mutter kommt zum Trauma der Vergewaltigung ein zweites Trauma hinzu: Die Abtreibung.
Eine betroffene Frau sagt: „Die Vergewaltigung habe ich noch verkraftet, aber die Abtreibung war zuviel.“
Falls die Mutter das Kind nicht lieben kann, was nach Vergewaltigung immer wieder vorkommt, gibt es die Möglichkeit der Adoption. So wird dem Kind das Leben ermöglicht und der Mutter viel Leid erspart.
„Meine Mutter und mein damaliger Freund haben mich buchstäblich zum Arzt geschleift. Nun ist mein Baby tot! Wer schützt uns Frauen vor Gewalt, wenn wir schwanger werden?“ – Zitat einer betroffenen Frau. Soll Abtreibung bestraft werden?
Das Zahl der Frauen, die durch illegale Abtreibungen verletzt oder gar getötet wurden, wird von den Abtreibungsbefürwortern maßlos übertrieben. Dr. Nathanson, der sich in den USA massiv für die Legalisierung der Abtreibung eingesetzt hat, gesteht seine eigene Vorgangsweise: „Wir wussten, dass die Gesamtzahl der illegalen Abtreibungen in den USA jährlich etwa 100.000 betrug. Die Anzahl aber, die wir wiederholt – wiederholt! – an die Öffentlichkeit und an die Medien weitergaben, war eine Million … Wir wussten ebenfalls, dass die Zahl der Frauen, die in den USA jährlich bei illegalen Abtreibungen starben, zwischen 200 und 250 lag. Die Anzahl, die wir beständig wiederholten und an die Medien weitergaben, war 20.000.“(Nathanson, Vortrag in Dublin) Die Forderung, Abtreibung aus Sicherheitsgründen zu legalisieren, ist vergleichbar mit der Forderung Türschlösser zu verbieten, damit sich eventuelle Einbrecher beim Einstieg durch das Fenster nicht verletzen. Zurück zu den Engelmacherinnen?
Die Industrieländer verzeichnen einen beunruhigenden Geburtenrückgang. Um die Bevölkerungzahl konstant zu halten, sind mehr als zwei Kinder pro Frau notwendig. Der österreichische Durchschnitt liegt aber bei etwa 1,2 Kindern, was zu einer Umkehrung der Bevölkerungspyramide führen wird. Eine Überalterung der Gesellschaft und die einhergehenden sozialen und finanziellen Probleme sind abzusehen. In den Entwicklungsländern ist folgendes zu beachten:Sind wir nicht ohnehin überbevölkert?