Unterstützung für Schwangere
Die beste Lösung ist, einen Weg zu finden, das Kind selbst aufzuziehen. Das ist dank gewisser staatlicher Unterstützung (z.B. Kinderbetreuungsgeld / kostenlose Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen) und eines Netzes von Hilfsstellen fast immer möglich. Für finanzielle oder rechtliche Probleme, bei Obdach- oder Arbeitslosigkeit gibt es Beratungsstellen, welche die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen können. Viele junge Frauen haben es geschafft, in schwierigen Situationen ein Kind zur Welt zu bringen und aufzuziehen. Ihr Mut und Erfolg beweisen, dass es immer einen Weg für das Leben gibt.
Pflegefamilie
Wenn die Mutter sich nicht in der Lage sieht, ihr Kind aufzuziehen, es aber auch nicht zur Adoption freigeben möchte, dann kann sie das Kind für eine bestimmte Zeit zu einer anderen Familie in Pflege geben.
Die Mutter kann in Kontakt mit ihrem Kind bleiben und es später wieder zu sich nehmen. Somit hat sie länger Zeit, diese für ihr Leben so wesentliche Entscheidung zu treffen. Sie kann sich auch nachher noch für eine Adoption entscheiden. Wenn man ein Kind in Pflege geben will, muss man sich beim jeweiligen Jugendamt melden.
www.wien.gv.at/menschen/magelf/baby/unterbringung.html
Anonyme Geburt, Babyklappe
In vielen Krankenhäusern kann eine Frau ein Kind zur Welt bringen, ohne dabei ihren Namen zu nennen (anonyme Geburt). Danach hat sie acht Wochen (oder mehr) Zeit, ihre Entscheidung zu überdenken und es doch zu sich zu nehmen. Erst danach wird es zur Adoption freigegeben.
In fast ganz Österreich gibt es außerdem sogenannte „Babyklappen“. Dort kann die Mutter ihr Baby anonym abgeben. Es wird versorgt und dann ebenfalls zur Adoption freigegeben.
Adoption
Obwohl sehr viele Adoptiveltern auf ein Kind warten, treiben die meisten Menschen ein Kind lieber ab, als es zur Adoption freizugeben. Mütter, die ihr Kind zur Adoption freigeben werden oft als „Rabenmütter“ gesehen. Hier wäre ein Umdenken in der Gesellschaft dringend notwendig, denn für alle Beteiligten kann Adoption eine gute und zukunftsreiche Lösung sein:
- Das Kind darf leben und wächst bei liebenden Eltern auf. Zahlreiche Beispiele von Kindern, die adoptiert wurden, zeigen, dass Adoption eine gute Option sein kann und dem Kind viele Möglichkeiten für ein erfülltes, zufriedenes Leben bietet.
- Die Mutter weiß ihr Kind in guten Händen. Obwohl es schwierig ist, ein Kind hergegeben zu haben, ist es noch viel schwieriger, mit dem Bewusstsein zu leben, es getötet zu haben.
- Für die Adoptivfamilie erfüllt sich der Kinderwunsch. In Österreich gibt es viel mehr potentielle Adoptiveltern, als Kinder, die zur Adoption stehen (Verhältnis etwa 1:10). Die Entscheidung für Adoption erfüllt also den sehnlichen Wunsch eines Paares, das oft schon jahrelang auf ein Kind hofft und wartet.
Nähere Infos:
http://www.wien.gv.at/menschen/magelf/adoption/freigabe.html
Mütter, die sich auch in schwierigen Situationen für ihr Baby entscheiden, verdienen Hochachtung. Aber auch wenn im Vorhinein vieles problematisch erscheint, überwiegt zuletzt meist die Freude, wie bei dieser jungen Frau, die Folgendes schreibt:
„Hallo, ich heiße Maria und bin 21 Jahre. Ich habe eine Tochter im
Alter von 11 Monaten und ich muss gestehen: Wenn ich nicht so viel Hilfe erfahren hätte, würde ich jetzt nicht hier sitzen, wenn sie schläft, und warten bis sie aufwacht, um sie lachen zu sehen. Gott, wie ich sie liebe. Sie ist das Schönste, was ich habe. Meine Mutter
war dafür, sie ab zu treiben … Ich kann euch nur raten: Tut so etwas nicht … Ihr bekommt so viel Hilfe jetzt.
Glaubt nicht, dass ihr alleine seid! Ich hab es ja auch geschafft, und sogar noch jüngere Mädchen haben es geschafft. Warum nicht auch ihr? Lasst euch helfen!“